Haben Sie auch die Stellenanzeige einer Münchner PR-Agentur gesehen, die vor kurzem durchs Web geisterte? Da suchte man mit einer großen Portion Ironie nach einem PR-Fuzzie beziehungsweise einer PR-Trulla. Das war witzig, mutig, ein bisschen verrückt – aber vor allem nicht langweilig. Ganz im Gegensatz zu einer 08/15 Stellenanzeige. Mit der generiert man heute weder Aufmerksamkeit noch eine große Zahl geeigneter Bewerber. Das ist natürlich verheerend für all die Unternehmen, die dringend nach Mitarbeitern suchen. Und das sind nicht gerade wenige: Jeder vierte Mittelständler kann seine offenen Stellen nicht mehr dauerhaft besetzen. Dabei gibt es durchaus genug qualifizierte Kräfte – sie sind nur nicht mehr so leicht zu erreichen und so einfach zu beeindrucken wie früher. Die Lösung? Mitarbeiter werden nicht mehr gesucht – sondern akquiriert. Ein Unternehmen muss sich potenziellen Bewerbern also genauso gut verkaufen wie seinen Kunden. Und dazu braucht es Marketing.
Und was macht man im Marketing meist als erstes? Man schaut sich seine Zielgruppe an. Nehmen wir zum Beispiel die Generation Y, also all jene, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden. Dazu gehört logischerweise auch die Mehrheit der knapp 374.000 Personen, die im Jahr 2016 in Deutschland ein Bachelor- oder Masterstudium abgeschlossen haben. Für sie alle gilt ein Wertesystem, das Prioritäten bei Freizeit, Sinnhaftigkeit und Perspektive setzt. Eine Stellenanzeige in einer Tageszeitung, in der ein solider Familienunternehmer einen sicheren Arbeitsplatz bietet, wird da kaum Interesse wecken. Klingt ja auch ziemlich dröge, oder? Dabei hat das Unternehmen bestimmt viel mehr zu bieten, zum Beispiel ein tolles Team oder günstiges Mittagessen. Genau wie der Käufer eines Produktes, will auch der Mitarbeiter von morgen wissen: Was habe ich davon? Und damit wären wir bei einem wesentlichen Bestandteil des Recruitings: der Employer Brand. Der Aufbau einer attraktiven und glaubwürdigen Unternehmensmarke ist essentieller Bestandteil, um sich als potentieller Arbeitgeber zu positionieren.
Ich kenne Menschen, die haben sich ihren Arbeitgeber in den Gelben Seiten ausgesucht. Mal reingeschaut, welche Unternehmen es gibt, und Bewerbungen losgeschickt. Ist natürlich schon ein paar Jährchen her. Mittlerweile ist die Anzahl der Kanäle, auf denen Stellenangebote positioniert werden können, extrem gestiegen. Ganz klar, dass sich in Zeiten der Digitalisierung ein Großteil davon online abspielt. Das macht das Thema Recruiting aber nicht unbedingt einfacher: Wie bei jeder Marketingkampagne, müssen Kanäle und Medien stimmig ausgewählt – und vor allem konsequent miteinander verzahnt werden. Wer das als Unternehmen tut, hat neben einer guten Zielgruppenansprache einen weiteren, großen Vorteil: Sie sprechen auch diejenigen an, die nicht aktiv nach einem Job suchen. Potenzielle Bewerber werden also dort auf ein Unternehmen aufmerksam, wo sie sich eh aufhalten, zum Beispiel auf SocialMedia-Plattformen.
So viel zur Theorie – die wir zuletzt für unseren Kunden SUMMACOM in die Praxis umgesetzt haben. Den saarländischen Dienstleister für Kundenservice, Vertriebsunterstützung und Training konnten wir beim Pitch mit einer Cross-Channel-Kampagne überzeugen, in der die Unternnehmenswerte Zusammenhalt, Toleranz und Wertschätzung im Fokus standen – um damit die Attraktivität und Bekanntheit der Arbeitgebermarke SUMMACOM enorm zu steigern. Bei der gemeinsamen Kampagnen-Umsetzung riefen wir erst die #summacommunity für mehr Gemeinschaft und gelebte Unternehmenswerte ins Leben. Anschließend ließen wir SUMMACOM-Mitarbeiter unter dem Motto „Wir geben Vielfalt einen Job“ zu Botschaftern des Unternehmens werden. Von Citycards über Anzeigen, Großflächen und Video-Walls bis hin zu Online-Bannern und Social Media-Maßnahmen vernetzte die Recruiting-Kampagne alle zielgruppenrelevanten Kanäle. Bei Instagram und Facebook sorgte sie in kürzester Zeit für große Aufmerksamkeit – und bei SUMMACOM für einen vollen Posteingang mit Bewerbungen.
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