Viele, die an Literatur denken, haben aus ihrer Kindheit schlechte Erinnerungen. Verstaubte Enzyklopädien von Opa („Nicht vertickern, Junge, sind Erbstücke…“), vor der Klasse Gedichte runterstottern, hoch komplizierte Textinterpretationen über Prosa-Schinken aus dem Mittelalter – Literatur konnte so stinke langweilig sein. Ich gestehe, auch mir ging’s so.
Mein Vater war beim Saarländischen Rundfunk Kulturjournalist, die Bücher türmten sich bei uns zu Hause bis unter die Zimmerdecke, jede Ecke wurde ausgenutzt. Dabei wurde nur ein verschwindend geringer Teil gelesen, voll die Platzverschwendung, dachte ich mir. Aber es kam der Tag, an dem mich mein Vater zu einer Kultur-Sendung des SR („Fahren Sie uns nach“) mitnahm. Auch Schriftsteller waren dabei, Künstler, Kameraleute und ein paar ganz wichtige Leute im Ü-Wagen, die Sendungen produzierten. In der Landschaft konnte man Literatur hautnah erleben, mit spannenden Geschichten, skurrilen Orten und abgedrehten Menschen. Irgendwann, einige Jahre später, musste ich mir dann eingestehen, dass Literatur doch auch ihre interessanten Seiten hat.
Im Februar 2015, bei einer Veranstaltung im Zeitungsmuseum Wadgassen, wieder einmal die Diskussion. Dem Saarland würde so ein Literaturportal gut stehen, nein, nicht in Buchform, besser im Internet, wo man nicht nur lesen, sondern auch Filme schauen und Hörbeiträge anklicken kann. Wir waren uns schnell einig und machten uns an dieses Mammut-Werk, dabei war die Sache doch viel komplizierter, als wir zunächst annahmen (sonst hätten wir’s vielleicht nicht gemacht). Orte, Personen, Geschichten und Themen inhaltlich in einen ganz neuen und spannenden Kontext zu bringen, miteinander zu verlinken, zwischen den Beiträgen hin und her zu surfen, ohne sich zu verlieren, das war die Herausforderung. Am 23. November 2017 sind wir dann online gegangen.
Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen: Nach zweieinhalb Jahren, zigtausenden Arbeitsstunden, Mails und gefahrenen Kilometern, werden wir mit Lob nur so überhäuft. Die Saarbrücker Zeitung schreibt „… in dieser Form wohl deutschlandweit umfänglichsten regionalen Literaturportals: …“ (Saarbrücker Zeitung Artikel). In der Sendung des Saarländischen Rundfunk „Wir im Saarland“ heißt es: „Literaturland Saar ist ein überaus geglücktes Internetportal zum Stöbern, Lernen, sich Verlieren. So reichlich hat man das Saarland selten wahrgenommen…“ Der Schlüssel zu einem rundum durchdachten und ausgeklügeltem Konzept ist die perfekte Entwicklung und Programmierung der Seite, durch die Digital Unit von FBO realisiert – hier wurde an das noch so kleinste Detail gedacht. Und: Wir sind Hauptsponsor des Projekts – weil es uns wichtig ist, auch mal über den Tellerrand hinwegzuschauen.
Unsere Kommunikationsdesigner haben sich eine echte Besonderheit ausgedacht: Wer die Verbindung zwischen Land, Leute und Literatur direkt vor Ort erleben möchte, kann Spezial-Beiträge über einen in der Landschaft platzierten QR-Code sehr bequem mit dem Smartphone abrufen. Da kann man nur viel Spaß beim Schmökern wünschen.
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